DGB for­dert die Ein­rich­tung ei­ner Thü­rin­ger Ar­beits­kam­mer: Grund­le­gen­de Kam­mer­re­form ist nö­tig

Datum

Ordnungsnummer PM 010

PM 010 - 04.02.2025

DGB fordert die Einrichtung einer Thüringer Arbeitskammer: Grundlegende Kammerreform ist nötig

Erfurt, 04.02.2025

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Hessen-Thüringen fordert eine grundlegende Reform des Kammersystems, um die Interessen der Arbeitnehmer*innen stärker in den Fokus zu rücken. Anlass für diese Forderung sind die jüngsten Äußerungen des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt, Dieter Bauhaus, die aus Sicht des DGB nicht nur veraltet, sondern auch einseitig gegen die Interessen der Beschäftigten gerichtet sind.

„Die aktuellen Aussagen von Herrn Bauhaus verdeutlichen erneut, dass die Interessen der Beschäftigten in den bestehenden Kammerstrukturen überhaupt keine Rolle spielen. Die IHKs als öffentliche-rechtliche Körperschaften sind allerdings nicht nur eine Interessenvertretung der Unternehmen, sie haben ausdrücklich auch die Aufgabe, die soziale und gesellschaftliche Verantwortung der Wirtschaft zu wahren. Es ist inakzeptabel, dass die Repräsentanten der Kammern dies regelmäßig ignorieren und Positionen vertreten, die an den tatsächlichen Herausforderungen der modernen Arbeitswelt vorbeigehen und direkt gegen die Belange der eigenen Beschäftigten gerichtet sind“, so Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen.

Insbesondere die Aufstellung der Industrie- und Handelskammern trägt mit ihrer Einseitigkeit kaum zur Bewältigung der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen bei. Deswegen seien Einrichtungen nötig, um die Perspektiven der Beschäftigten gleichberechtigt zu artikulieren.

Der DGB Hessen-Thüringen fordert deswegen die Einrichtung einer Arbeitskammer in Thüringen.

Renate Sternatz, stellvertretende Vorsitzende, betont: „Wir brauchen eine echte demokratische Erneuerung der Kammern. Der völlig einseitigen neoliberalen Dauerbeschallung durch die Industrie- und Handelskammern muss endlich eine starke Arbeitnehmerperspektive entgegengesetzt werden. Das kann eine Arbeitskammer leisten. Diese soll transparent, demokratisch legitimiert und serviceorientiert sein. Die Zeiten, in denen Beschäftigte lediglich als Kostenfaktor betrachtet werden, sind vorbei. Eine nachhaltige Wirtschaft kann nur gelingen, wenn die Menschen im Mittelpunkt stehen.“

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