PM 002 - 22.01.2025
Ganztagsbetreuung in Hessen: DGB fordert Ausbau und Verlässlichkeit für echte Chancengleichheit
Frankfurt, 22. Januar 2025
Eine Kleine Anfrage der FDP im Hessischen hat die Landesregierung dahingehend beantwortet, dass man das Land im Plan beim Ausbau der Ganztagsbetreuung an Schulen sehe, gleichzeitig aber auf die Verantwortung der Kommunen als Träger der Jugendhilfe verwiesen. Dazu erklärt der Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Michal Rudolph:
„Für viele Beschäftigte ist eine gute und verlässliche Ganztagsbetreuung in Grundschulen zentral für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gerade Frauen geraten wegen der Übernahme von Care-Arbeit in Familien häufig in eine Teilzeitfalle. Die Festlegung im Koalitionsvertrag, den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen vollständig umzusetzen, halten wir daher für den richtigen Ansatz. Derzeit erscheint es vielerorts aber unrealistisch, dass ein gutes und umfassendes Ganztagesangebot bis 2026 an allen hessischen Grundschulen zur Verfügung steht. Die Landesregierung steht hier in der Verantwortung und kann nicht allein auf die formale Zuständigkeit der ohnehin stark belasteten Kommunen verweisen. Ansonsten drohen große Unterschiede im Land abhängig von der Kassenlage der Kommunen“.
Neben der Ausweitung der Plätze muss laut DGB zwingend auf den bildungspolitischen Ansatz geachtet werden. Der Ganztag darf nicht nur eine reine Betreuungsmöglichkeit sein. Nötig sind bildungspolitisch hochwertige Angebote, die von pädagogischen Fachkräften angeboten werden. Aus diesem Grund braucht es außer dem Ausbau auch verbindliche Qualitätsstandards etwa beim Verhältnis zwischen Kindern und Pädagog*innen.